Bruchverhalten

Glas ist ein spröder Werkstoff. Schon beim geringsten Überschreiten der zulässigen Dehnung tritt keine plastische Verformung auf, sondern das Material versagt schlagartig ohne jegliche Ankündigung. Das hat aber auch den Vorteil, dass man an Hand der Bruchbilder auf die Ursache der Schädigung schließen kann. In der Übersicht sind die vier häufigsten Bruchbilder von Isolierglasscheiben dargestellt.

Werbebanner:

halb1
halb2

thermischer Sprung

 thermischer Palmsprung

Steinschleuderbruch

Kantenstoßsprung

img_14_01
img_14_02
img_14_03
img_14_04

Oft weist die beschichtete Scheibe ein Bruchbild auf, dass von einem Punkt innerhalb des Glasfalzes und rechtwinklig vom Scheibenrand aus in Form eines flachen Bogens mit Abwinklungen verläuft und dass durch keinerlei Inselbildung gekennzeichnet ist. Eine erste stärkere Abknickung erfolgt an der Kalt-Warm-Grenze, danach verläuft der Sprung oft mäanderförmig. Zeigt sich am Ende eine starke Hakenbildung, gab es offensichtlich eine scharfe Abgrenzung.

Je stärker die Erhitzung, desto mehr kann sich der Sprung auffächern. Bei etwas stärkerer Intensität kommt es an der Kalt-Warm-Grenze zu einer Aufspaltung, bei der sich zumeist ein bis zwei kurze seitliche Ausläufer abspalten. Bei besonders starken Erhitzungen, beispielsweise durch eine Lötlampe, kann es zu einem Palmsprung kommen, der durch einen zunächst einfachen Sprung mit anschließender Aufbüschelung geprägt ist.

Grundsätzlich kann man aus dem Bruchbild ableiten, ob der Schlag schnell oder langsam erfolgte. Je kleiner und runder ein Ausbruch ist, desto leichter und schneller war der Wurfgegenstand. So bilden sich bei einem Einschussloch oft scharfkantige, glatte Ränder ohne seitliche Einläufe aus.
Der Steinschleuderbruch hat ein zahnartiges Durchbruchzentrum mit radial vom Zentrum ausstrahlenden kurzen Einläufen, wobei oft eine einfache Inselbildung auftritt.

Von einem Kantenstoßbruch spricht man, wenn sich von der Glaskante ein geradliniger bis leicht eckiger, strahlenförmig vom Zentrum ausgehender Verlauf, teilweise bis zur Glaskante ergibt. Typisch sind Ausmuschelungen in dem an der Kante gelegenen Zentrum.
Geht der Sprung von der Ecke aus, spricht man von einem Eckenstoßbruch.

Werbebanner:

drittel1 drittel2 drittel3
Home | Anliegen | Bauglas | Anwendungen | Werkstoff | Kennwerte | Bruchverhalten | Berechnung | Bauphysik | Baurecht | Kontakt | Häufige Fragen |