Strukturmechanisch ist Glas nichts anderes, als eine thermodynamisch metastabile, eingefrorene Schmelze mit einer eingeprägten inneren Energie. Die DIN 1259 bezeichnet Glas als „anorganisches Schmelzprodukt, das im Wesentlichen ohne Kristallisation erstarrt“. Dieser glasig-amorphe Zustand unterscheidet sich zu dem bekannten kristallinen Zustand dadurch, dass die Moleküle lediglich in einer Nahordnung gebunden sind. Ein symmetrisches und periodisches Kristallgitter fehlt. Dadurch ergeben sich Stoffeigenschaften, die unabhängig von der Richtung sind, in der sie gemessen werden. Man spricht von amorpher Isotropie.
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